Name

Wie kam Himmighofen als Nachname zustande?

Viele Menschen auf der ganzen Welt haben den Nachname Himmighofen. Wo hat deren Nachname ihren Ursprung? Natürlich rührt dieser Nachname von unserem Ortsname Himmighofen her, denn der Ortsname Himmighofen ist weltweit nur einmal vergeben. Eine kleine Bitte an alle Besucher mit Nachname “Himmighofen”, tragt Euch doch mal bitte in das Gästebuch von Himmighofen ein.

 

Wie man früher zum Ortsnamen als Familiennamen kam, ist schnell erklärt: Im Mittelalter gab es bezüglich der Namensgebung ziemlich enge Vorschriften. Zunächst hatten alle (später alle„gewöhnlichen“) Leute nur Vornamen. Um sie auseinander halten zu können, gab man ihnen auch noch einenzweiten oder dritten Vornahmen. In der manchen Gegenden war das streng geregelt, weil die weiteren Vornamen sich am Namen des Vaters oder Großvaters orientieren mussten. In anderen (katholischen) Gegenden kam hinzu, dass nur die Namen von Heiligen verwendet werden durften (So entstand auch das Namenstag-Feiern). Da kann man sich vorstellen, dass die Vornamen schnell aufgebraucht waren und bei vielen Leuten oder bei kinderreichen Generationen kaum noch zur Unterscheidung helfen konnten. Also wurden „Nachnamen erfunden“. Es gibt heute kaum eine ältere deutsche Stadt, deren Namen es nicht auch als Familiennamen gäbe. (Unter Juden besonders häufig…) Mir fallen spontan bekannte Leute ein, die mit Nachnamen Berlin oder Colonius (Köln) oder Trier oder Bonn oder Bamberger heißen. Die Namen kleiner Städte und Dörfer verbreiteten sich oft über die Familiennamen einer einflussreichen Familie, die irgendwann Geschichte machte (z.B. Nassau, die Grafen von Schönborn, Dietz, Minister Lahnstein). Ganz häufig - und nicht nur unter Künstlern und in der Zeit der Zünfte - war als Familienname das Anhängsel des Berufes. Ein Blick ins Telefonbuch zeigt`s: Becker, Schmidt, Färber, Müller, Meier Schulz/Scholz (Abkürzung für Schultheiß), Schreiber, Schneider, Wagner, Küfer/Kiefer, Leyendecker, Weingärtner, Pastor, Schäfer und tausend andere mehr.

 

Einige Namen, vor allem von diesen Berufsnamen, wurden freiwillig ins Lateinische übersetzt, weil das als schick und vornehm galt oder man hat zumindest so getan: Wer Stadtschreiber war, hat “gekrickelt“ und „gekrackelt“. So ist der Name „Krekel“ entstanden. Und damit der Name Lateinisch aussieht, hat man „Crecelius“ daraus gemacht..Wer Fischer hieß, übersetzte es in „Piscator“, wer Maler war, nannte sich „Faber“. Es gibt viele weiter Beispiele für Namensentstehungen. Kuriose Namen wurden manchmal von einer bös meinenden Obrigkeit verordnet, z.B. an Juden oder Leibeigene, die sich dann nicht dagegen wehren konnten. Andere Namen unterlagen den Einflüssen und Veränderungen durch Dialekte oder Angleichungen an andere Sprachen. Die freiwillige Hinzunahme eines Ortsnamens an den Vorname entstand also freiwillig, um Verwechselungen (vor allem in Urkunden und Kaufverträgen) auszuschließen, oder ein „Steuerbeamter“ hat den Ortsnamen einfach hinzugefügt, um bei den Abgaben Verwechslungen zu vermeiden.

 

Bestimmte Lautverschiebungen sind absolut häufig. H und b werden öfter verwechselt, wobei gerade hier aber durchaus auch Lese- und Schreibfehler zugrunde liegen können. Bis zur Vereinheitlichung der Rechtschreibung, die bei uns erst mit der Gesetzgebung des Herzogthums Nassau am Beginn des 19. Jahrhunderts kam, war die Rechtschreibung dem Schreiber freigestellt. So kommt es häufig vor, dass der Ortsname in einem und demselben Schriftstück dreimal anders geschrieben wurde. Das hat also nichts zu sagen.